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Zu Abstand und Hygiene ermahnen

Mehr zum Thema: Unterricht für Abschlussklassen beginnt nächste Woche

Beitrag aus der Hersfelder Zeitung vom 22. April 2020

HERSFELD-ROTENBURG. Unterrichtsbeginn in Coronazeiten – das fordert auch Lehrkräften ein hohes Maß an Flexibilität und Krisenmanagement ab, ist die Leiterin des Staatlichen Schulamts, Anita Hofmann, überzeugt. Denn nicht alle Lehrer dürfen zurück in die Schule: Schwangere und Stillende sowie Kollegen mit Vorerkrankungen stehen für Unterricht vor Ort nicht zur Verfügung. Nicht nur sie müssen ersetzt werden.

Es besteht außerdem zunehmender Bedarf an Lehrern für die Notbetreuung von Schulkindern, weil der Kreis derer, die ihre Kinder betreuen lassen dürfen, erweitert wird, wie Hofmann erklärte. Man werde Kollegen entsprechend des Bedarfs an andere Schulen abordnen müssen. An der Albert-Schweitzer- Grundschule in Rotenburg gibt es sechs Lehrkräfte, die zu den Risikogruppen gehören, erklärt der neue Schulleiter Eckhardt Bick. Er weiß um die Herausforderung, kleine Kinder zu bändigen, die sich wochenlang nicht sehen durften und die auch den persönlichen Kontakt zu ihren Lehrkräften brauchen. In acht Gruppen werden die Kinder aus vier Klassen nun unterrichtet, vier Stunden am Tag.

Für sie wurden vier Pausenbereiche festgelegt, der Unterricht beginnt außerdem für einen Teil der Lerngruppen 15 Minuten später, damit sich die Laufwege der Kinder nicht kreuzen. Das Thema Abstand und Hygiene müssen Eltern und Kollegen den jüngsten Schülern immer wieder in Erinnerung rufen, meint Bick. Dass dies auch bei den älteren Schülern passiert, hofft Sabine Amlung, Leiterin der Jakob-Grimm-Schule in Rotenburg, die den neuen Schulalltag für etwa 200 Schüler der Abschlussklassen vorbereiten muss. Sie macht keinen Hehl daraus, dass sie die Schulöffnung ein wenig skeptisch sieht. Eine Maskenpflicht wäre nach Amlungs Einschätzung eine sinnvolle Voraussetzung gewesen. Sie hofft, dass möglichst viele Kinder auch ohne Pflicht mit Masken erscheinen.

An der Geistalschule in Bad Hersfeld will man über den Förderverein Masken organisieren, am Obersberg haben Lehrkräfte sie selbst genäht. Dass es noch an Papierhandtüchern in den Klassenräumen fehlt, wie auch in den Räumen an der Gesamtschule Obersberg, bedauert Amlung. Beim Landkreis will man da nachbessern, erklärte Kreis-Sprecher Pelle Faust. Während sich die Schulen auf die Öffnung vorbereiten, überlegt Kreiselternbeiratsvorsitzender Arno Hagedorn (Gesamtschule Niederaula), ob eine Öffnung vor den Sommerferien mit möglichen Risiken überhaupt sinnvoll ist. Es kämen jetzt noch einige Wochen, die durch Feiertage verkürzt seien, und zwei bis drei Wochen vor Beginn der Sommerferien werde ohnehin „nichts mehr gemacht“ an den Schulen, meint er. Hagedorn spricht sich deshalb für „politische Abschlusszeugnisse“ im Haupt- und Realschulzweig aus, die ohne Prüfungen, aber leicht nach oben korrigiert ausgestellt werden könnten.
Beitrag von Silke Schäfer-Marg

 

 

 

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