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Der fliegende Chor - Mit griechischen Liedern im Gepäck

Ein Beitrag der Hersfelder Zeitung vom 26. Mai 2025

Obersbergschüler auf großer Konzertreise nach Thessaloniki

Thessaloniki – Und sie tun es wieder! Die begabten jungen Leute vom Chor der Modell- und Gesamtschule Obersberg sind erneut auf großer Reise. Am Samstag ist die 111-köpfige, muntere Truppe um Chorleiter Ulli Meiß in Griechenland eingeflogen. Es gibt ein vielfältiges Kulturprogramm für die achttägige Fahrt, selbstverständlich aber auch drei geplante Konzerte – spontane Ständchen und sogenannte „Flashmobs“ sind unterwegs natürlich nicht ausgeschlossen.

Wie schon einige Male begleitet Markus Pfromm, der Herausgeber unserer Hersfelder Zeitung, als Freund und Förderer auf eigene Rechnung den Chor. Er sendet uns für heute und in den kommenden Tagen seine lebendigen Eindrücke.

Ob in Georgien, Namibia oder Argentinien und nun natürlich auch in Griechenland: als Referenz an das örtliche Publikum werden immer auch populäre Lieder in der Landessprache eingeübt. Nicht irgendwie, sondern wie wir es von unserem Obersbergchor kennen, eben perfekt. Und weil das mit dem Griechischen leichter gedacht als dann auch wirklich korrekt gesungen ist, wurde im Bus zum Flughafen nach Düsseldorf, vorm Boarding in den Flieger und dann auch nach der Landung am Thermaischen Golf noch fleißig die Aussprache geübt und weiter auswendig gelernt.

Emotionaler Höhepunkt des ersten Konzerts in der evangelischen Kirche von Thessaloniki war dann auch für das sichtlich berührte Publikum ein herzerweichender griechischer Welthit, den auch Nana Mouskouri in deutscher Version zu großem Ruhm führte: „Ta Pedia Tou Pirea“ - zum Nachsummen für die zu Hause gebliebene HZ-Leserschaft: ... „Ein Schiff wird kommen“. Der erste Auftritt ist also schon einmal gelungen, das gibt Sicherheit und ganz einfach ein gutes Gefühl.

Überhaupt, die Stimmung ist sehr aufgeräumt und südlich heiter. Und die Disziplin in der Chorgemeinschaft, die ja immerhin eine Altersspanne zwischen vierzehn und neunzehn und vereinzelt auch mehr Jahren umfasst, ist wieder einmal sehr erstaunlich.

Das ist nicht mit Drill zu verwechseln; allen ist eben klar, dass Zusammenhalt und aufeinander Rücksicht zu nehmen die Basis dafür ist, so eine Reise sicher unternehmen zu können. So gilt zum Beispiel: Strand ja, Baden NEIN. Und auch die unvermeidlichen Zählappelle klappen prima.

Die Belohnung sind unvergessliche Eindrücke. So wie gestern bei der Stadttour durch Thessaloniki. Unsere sympathische Reiseführerin Marianna hat uns die Stadtmauer als imposantes byzantinisches Bau- und Bollwerk gezeigt. Großartig war die Wirkung der Agia Sofia, einer bedeutenden Kreuzkuppelkirche aus dem 7. Jahrhundert, die der Hagia Sofia in Istanbul nachempfunden ist.

Gutes Essen hebt natürlich auch die Stimmung. „Jugendgerecht“ gab es gleich am ersten Tag einen großen griechischen Grillteller - oder fleischlos, jedenfalls mit ordentlich Tsatsiki. Wenn es alle essen, riecht das nachher im Bus niemand mehr.

Heute führt uns ein Ausflug mit den beiden gecharterten Reisebussen nach Amphipolis, das ist eine antike Stadt aus dem 5. Jahrhundert, die auf die Athener zurückführt. Dort soll es imposante Löwenstatuen geben. Von großer urchristlicher Bedeutung ist unser Ziel Philippi; in der antiken Stadt hat der Apostel Paulus eine frühe christliche Gemeinde gegründet. Also, ganz klar – der Bildungsauftrag kommt auf unserer Reise nicht zu kurz, das kann auch einem älteren Semester wie mir nicht schaden.

Übrigens: heute Abend soll es Spaghetti mit Hackfleisch, Schafkäse und wieder, richtig, Tsatsiki mit tüchtig Knoblauch geben!

Gespannt, wie es weiter geht? Ich auch. „Gia sou!“ (… griechisch für Servus und Tschüss)

Gruppenbild Chorschüler vor einem großen Turm aus Stein, rundherum Bäume, im Hintergrund Meer

Die Schülerinnen und Schüler des Chores der Modell- und Gesamtschule Obersberg mit Chorleiter Uli Meiß und Begleitern vor dem Weißen Turm in Tessaloniki

 

Plakat mit Konzertankündigung auf griechisch

Dieses Plakat kündigt das gemeinsame Open-Air-Konzert mit dem griechischen Partnerchor an.

 

Text: Markus Pfromm

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